Mein EHFAR Moment - Teil 1

Hallo ihr Lieben,

Ich habe wirklich ein paar Rückmeldungen zu meinem letzten Post bekommen und fand es total interessant eure Meinung dazu zu hören. Ich bin wohl nicht die einzige, die schon so Momente hatte. Heute erzähle ich euch von meinem EHFAR-Moment. Ich hoffe, dass der Text nicht zu lang wird.

Januar 2012 - ein verregneter Sonntag. Gegen 12 Uhr Mittag bin ich aufgestanden, habe mir Badewasser einlaufen lassen, habe mir Rührei gemacht und wollte mir dazu ein Brötchen aufschneiden. Leider traf ich beim aufschneiden nicht nur das Brötchen, sondern auch meine Hand. Die Handinnenfläche genauer gesagt. Dumm gelaufen dachte ich. Aber keine Sorge, der Küchentisch war nicht blutüberströmt und die Hand war noch dran. Es tat bloß weh.
Ich ging in's Badezimmer, machte die Wunde sauber und suchte nach einem Pflaster. Während dessen war meine Mum bei unserer Nachbarin auf der selben Etage. Als ich die unterste Schublade durchkramte, fand ich endlich ein passendes Pflaster. Ich richtete mich auf und plötzlich war mir heiß und ich fing richtig an zu schwitzen.

Auf dem Weg zurück in die Küche kehrte ich auf halben Weg um und ging zurück in mein Zimmer, denn nun machte sich auch noch Übelkeit breit. Auf meinem Bett sitzend überlegte ich, was ich tun sollte denn mir ging es immer schlechter.

Ich nahm mein Handy in die Hand um meine Mama anzurufen, sie hätte bestimmt irgend einen Saft gegen diese Übelkeit. Nach dem zweiten klingeln bemerkte ich, dass das Handy meiner Mum im Wohnzimmer nebenan klingelte. Super dachte ich! Die Situation spitzte sich zu.

Ich beging einen großen Fehler.

Ich stand vom Bett auf, um zur Nachbarin zu gehen. Das Aufstehen fiel mir schwer, ich war kraftlos, meine Beine zitterten und ich konnte plötzlich nicht mehr richtig sehen.
Ein Gefühl, welches ich vorher nicht kannte.
Während ich den Flur entlang ging wurde meine Sicht immer geringer, bis mir völlig schwarz vor Augen war. Ich weiß bis heute nicht wie ich es dennoch bis zur Haustür der Nachbarin geschafft habe. Ich konnte gerade noch die Klingel drücken, die Nachbarin öffnete die Tür und in diesem Moment hatte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Meine Beine sackten weg und ich kippte um. Dann lag ich da - im Hausflur.

Ein paar Sekunden später war meine Sicht zwar noch nicht wieder da aber ich hörte vertraute Stimmen um mich herum. Sie sprachen mich an, und ich wollte so gerne antworten, ihnen sagen das ich sie höre aber ich konnte nicht. Ich fühlte mich wie gefangen.

Als ich dann endlich wieder völlig zu mir kam waren all die schlechten Gefühle von vor dem Fall weg. Keine Übelkeit, kein Schwitzen, keine zittrigen Beine. Als wäre nie etwas gewesen. Ich stand langsam auf und legte mich auf's Bett. Leider hatte meine Mum bereits den Krankenwagen gerufen. Die Sanitäter kamen, stellten mich auf den Kopf, schlossen etliche Geräte an mir an, jedoch ohne Ergebnis. Fast - einer der beiden Männer meinte er würde Unregelmäßigkeiten in meinem Herzschlag  sehen und ich sollte doch am nächsten Morgen zu meinem Hausarzt.

Das war ein Tag, der mein Leben auf den Kopf gestellt hat.

Am nächsten morgen nach dem Arztbesuch war klar, dass mein Herz völlig in Ordnung war - zumindest aus medizinischer Sicht.

Meine Mum kümmerte sich die nächsten Tage um mich, doch seit Sonntag war nichts mehr wie früher. Ich war total verunsichert, wollte nicht mehr alleine sein, habe schlecht geschlafen und hatte kaum noch Appetit. Ich hatte Angst! Wahnsinnige Angst. Jedoch war mir nicht ganz klar wovor. Vielleicht die Angst, nochmal die Kontrolle zu verlieren? Umzukippen wenn keiner dabei ist? Oder doch davor, dass ich eine Krankheit haben könnte? Ich weiß es bis heute nicht genau.

Nach ein paar Tagen hatte mich die Angst jedenfalls vollkommen im Griff. Ich blieb nicht mehr alleine, ging nirgends alleine hin und Dinge, die mir früher Spaß machten, machten mir plötzlich nur noch Angst.

Aber glaubt mir, EHFAR- everything happens for a reason! Alles passiert aus einem guten Grund. Auch für das Ganze gab es einen Grund. Auch wenn ich das erst viel später verstanden habe, bin ich heute sogar froh, dass alles genau so passiert ist.

Wenn es euch interessiert, wie mein Leben wieder normal wurde, sogar noch besser als vorher dann freut euch auf den nächsten Post!

Dann erzähle ich euch warum genau DAS mein EHFAR Moment war und was ich daraus gelernt habe.




Nina

Kommentare

  1. Ivsmia

    Toller Post Maus ❤️ Mach weiter so! Ich bin echt gespannt, warum das alles so passierte, und was du uns noch erzählst ❤️

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